Was bedeutet (Selbst)Mitgefühl?

Im MBCL-Training beschreiben wir Mitgefühl als die menschliche Fähigkeit, an Schmerz und Leid Anteil zu nehmen. Diese ist verbunden mit dem Wunsch, dieses Leid zu lindern und dafür Verantwortung zu übernehmen.

In alten asiatischen Sprachen gibt es nur einen Ausdruck für Mitgefühl und Selbstmitgefühl und das ist das Wort karuna. Warum also sprechen wir hier in der Überschrift ausdrücklich von (Selbst)Mitgefühl?

In östlichen Kulturen ist es selbstverständlich, dass Mitgefühl nicht allein anderen gegenüber geübt wird, sondern dass wir auch uns selbst gegenüber mitfühlend sein können. In der westlichen Kultur sieht es da häufig anders aus. Es scheint, als hätten wir den letzten Teil von Jesus´ weisen Worten „Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst“, nicht gehört oder mehr und mehr vergessen.

Es ist in unserer Kultur deshalb verständlich, dass das Selbstmitgefühl und das Mitgefühl anderen gegenüber voneinander unterschieden werden. Gleichzeitig müssen wir erkennen, dass beides untrennbar miteinander verbunden ist.

Wenn wir gestresst sind und bekämpfen, was wir nicht haben wollen, verschließt sich unser Herz. Es öffnet sich hingegen, wenn wir uns entspannen und positiv mitschwingen, mit dem, was geschieht, während das Leben sich entfaltet. Und genau wie wir Achtsamkeit (mindfulness) kultivieren können, können wir auch Herzenswärme (heartfulness) entwickeln und den Qualitäten des Herzens Raum in unserem Leben geben. Diese Herzensqualitäten können in einem MBCL-Kurs gezielt kultiviert werden.